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Weleda-Garten in Havelock North
Können wir nicht zum Weleda-Headquarter-Garten in Neuseeland fahren? Unmöglich mit unseren vielen Begegnungen mit Biodynamischem Anbau in Deutschland und der Schweiz und dem philosophischen Schwergewicht Rudolf Steiner. Wir müssen zum Weleda-Garten fahren! Witzigerweise arbeiteten sowohl Peter Bacchus als auch Glen Atkinson, die wir beide schon getroffen haben, für einen Hungerlohn, vor Jahrzehnten in diesem Garten.
Was würde uns also erwarten? Ich erwartete einen ausdrucksstarken Showroom für die Heilpflanzen, die Weleda verwendet. Nun, die Lage, ganz kuschelig eingebettet in die Hügelkette hinter Havelock North, mit einer Zufahrt durch zwei markante Zypressen, danach führt uns die kleine Strasse zum Laden und Umschlagplatz/Lager für zigtausend Weledaprodukte.
Das Haupthaus (Headquarter) vermittelt einen etwas strengen fast abweisenden Eindruck, mit dem Ausdruck, das die edlen Zeiten vorbei sind und es jetzt ums Wesentliche geht: dem Geschäft!
Wir suchen also zuerst den Garten auf, in dem alle die guten Geister wohnen, die als Helfer in kleine Fläschchen wandern sollen, um den pazifischen Raum zu heilen, so dachten wir.
Nun, die Pharmazie vor Ort hat den Betrieb eingestellt und wurde an einen anderen Ort verlagert, was dort genau passiert, erschien etwas mysteriös. Man sagte uns, das die europäische Kosmetiklinie jetzt das Zugpferd ist und eigentlich in Havelock „nur“ umgepackt wird in Richtung Asien und Australien. Ja, die Zeiten ändern sich und die guten Geister vor Ort sind etwas ratlos, wegen ihrer Aufgabe.
Die Gartentüre schreit quietschend...
...beim Eintreten und während mein Blick über die Blütenköpfe gleitet, nehme ich eigentlich nur eine Pflanzengruppe als ausdrucksstark wahr – Echinacea. Die kommt gerade recht, waren wir doch noch auf der Suche nach hilfreichen Pflanzen um unseren Neuseeland-Husten zu vertreiben.
Ein Rundgang durch den Garten bestärkt mich in der Wahrnehmung, dass die Pflanzen Zuwendung brauchen und eine Aufgabe, keinen Jätroboter, der sich später einstellte. Auf den Kieswegen waren bereits zweijährige Heilpflanzen aufgegangen, schade, das ich hier keinen Garten habe, Jungpflanzen gäbe es jede Menge.
Die gewohnten europäischen Pflanzen machten nicht den starken Eindruck, wie bei uns in den Schweizer Bergen, vielleicht stehen sie nur symbolisch da. Als mein Blick über den Gartenrand hinausgeht, sehe ich Baumgruppen, Einzelbäume, von denen die meisten keinen wirklich gepflegten und vitalen Eindruck machen, der Seerosenteich verlandet langsam, die Wege vergrasen und der Flowform-Wasserlauf liegt trocken da, man kann nur die ehemalige Schönheit dahinter sehen.
Das auf den Blüten kaum Bienen und andere Insekten zu finden sind, hat vielleicht etwas damit zu tun, das Weleda von kommerziellen und konventionellen Winzern umgeben ist, sowie Obstplantagen, die nicht gerade schonend bewirtschaftet werden. Insekten gibt es insgesamt viel zu wenige, nicht einmal nachts kommen richtige Mosquitoschwärme.
Statt Herzblut in Wein zu verwandeln, wird Pflanzenmaterial industriell angebaut, mit allem was die Chemie hergibt, um die verdrehte Landwirtschaft noch aus der Schlinge zu ziehen, auf Kosten des verdorbenen Trinkwassers und aussterbender Bestäuber.
Hoffnung auf Besserung?
Demeter bekommt auf grossen Farmen eigentlich keinen Fuss auf den Boden. „Organic“ kämpft sich durch, je nach dem, wie glücklich die Ausgangsbedingungen sind. Konventionell läuft es zu gut. Die Bio-Preise werden von den Verbrauchern nicht akzeptiert und um die Situation zu ändern, müsste sich vor allem in den Agrar-Köpfen eine Revolution ereignen plus der wenigstens schweigenden Zustimmung des industriellen Komplexes zu einer Richtungsänderung.
Deswegen haben wir ja Kontakt aufgenommen mit einigen alternativen Beratern, Forschern, Landwirten, um herauszubekommen, wie der Weg aussehen könnte, mehr ein Trampelpfad, den aber durchaus schon einige gegangen sind – Pioniere.
Was Weleda betrifft – tja, da wäre ein hipper biodynamischer Gärtner nötig, der die Wunderwaffe Steiner zündet, um etwas vor Ort zu bewegen, aber wer kommt schon in den Weleda-Garten? Warten wir also auf das Wunder? Träumen wir weiter? Zu spät, entweder jetzt oder wir sind Geschichte mit Bio, Demeter und ähnlichen Strukturen.
Vielleicht haben wir zu viel erwartet, tanzende Feen, feurige Lurche und badende Nymphen im Teich…Was brauchen sie, die kleinen Wesen, das sie sich wieder wohlfühlen? Es braucht etwas Geld und Mut um in dieser Konstellation etwas Neues zu schaffen, das einigen Menschen wieder Hoffnung macht.
Welcher Kurs startet in Kürze?
Das erwartet Dich im Kurs mit Dr. Anne Katharina Zschocke (Expertin für Bakterienheilkunde):
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Start: 16. Februar 2024
Achtung: Begrenzte Plätze!